WJT Madrid: Madrid (15.-21.8.11) #4

20:00

Die Menschen in den grünen Shirts waren die Voluntarios, also die freiwilligen Helfer. Während der stundenlangen Wartezeiten vor Gottesdiensten haben sie uns bei Laune gehalten, Wasser verteilt und uns mit Wasser abgespritzt (was -glaube ich- auch Pflicht bei solchen Temperaturen ist).
Zwischendurch waren wir immer mal wieder im Rentiro Park zum Entspannen bzw. zum Versorgen unserer Sonnenstichigen (zum Glück gab es nur einen davon).
Außerdem gab es noch so einige andere Erlebnisse... ganz zu Schweigen von den überfüllten und zu Stoßzeiten sogar ganz geschlossenen Metrostationen:
Am Samstag hatte der Teil von uns (so um die 70 Leute), der schon am Sonntagabend zurückfliegen sollte, sein Gepäck in einen LKW von SIXT in einer Tiefgarage eingeschlossen, dann ging es mit leichterem Gepäck irgendwie zu dem alten Flugplatz außerhalb von Madrid. Dort auf dem Feld sollten so ziemlich alle Pilger (also um die 2 Mio.) an der Vigil mit dem Papst teilnehmen, dann dort unter freiem Himmel übernachten und am nächsten Tag in dem großen Abschlussgottesdienst den WJT beschließen. Tja, erste Hürde: ZUM FELD KOMMEN.
Wie auch an anderen Tagen kletterte die Temperatur über die 40° C - Grenze und obwohl wir nur den letzten Teil zu Fuß liefen brauchten wir ungefähr 4 Stunden um anzukommen. Dank überfüllter Metros hatte sich somit die eigentlich nur halbstündige Anreise damit etwas verzögert. Als wir dann erst einmal aus der Metro raus waren, wurde es erst einmal eigentlich noch ganz spaßig. Die netten Anwohner an der Pilgerstrecke kippten über den überhitzten Leuten eimerweise kaltes Wasser aus oder stellten sich mit ihren Gartenschläuchen an die Straße und füllten unsere leeren oder zumindest sehr warmen Wasserflaschen neu auf. 
Auf dem Feld dann war ich überrascht, dass wir sofort reinkamen. Auch unsere Wochenendpikniktüten hatten wir extrem schnell organisiert. Bloß dann... fing das Elend an. Ein riesiges, staubiges, mit Stroh bestreutes Feld voller Menschen, Großleinwänden und Klostädten. Eigentlich hatten wir wirklich gute Plätze ergattert, in C8 (heißt: 3. Feld von vorne, ganz nah am Ausgang). Bloß war das schon hoffnungslos überfüllt:
So ein Spaß, huchei!
Wir arbeiteten uns von vorne nach hinten durch, wurden von einem zum nächsten Feld geschickt. Ganz ehrlich, zwischendurch war ich wirklich so fertig, ich hätte heulen und umkippen können. Danke an der Stelle an Christian und Co, die es irgendwie geschafft haben, weiterzumachen. Schließlich sind wir ganz hinten, noch hinter F gelandet, aber das war dann auch egal. Wir hatten sogar in Sichtweite eine Leinwand stehen. 
Da wir an einer "Hauptstraße" lagen, kam auch öfters mal ein Feuerwehrwagen vorbei, der eine ganze Wagenladung Wasser auf die Menschen spritzte,  um irgendwie für Abkühlung zu sorgen. Auch ich habe das genutzt uns bin eine Runde duschen gegangen, man trocknete sowieso in Windeseile wieder. Kalte Getränke gab es nicht, aber immerhin litten wir keinen Durst.
Bald kamen dann zum Glück auch schon die Wolken und verdeckten die Sonne...was sich dann aber am Abend zu einem richtigen Sturm entwickelte. Blitz, Donner, Regen, Wind - und das in Madrid in der einen Nacht, die so wichtig ist! Von der Vigil haben wir deshalb nicht viel mitgekriegt. Die meiste Zeit haben wir 7 zusammengekauert auf/unter 2 Planen und 3 Regenschirmen unsere Sachen vorm Nasswerden beschützt. Dann schlug auch noch ein blitz in einen Lichtmast ein und die Vigil wurde unterbrochen, weil 9 Menschen (oder so) leicht verletzt wurden. Das haben wir aber erst hinterher verstanden. Aus der eigentlichen Lichtfeuer wurde auch nix, aber trotzdem haben wir hinterher noch ein paar Teelichter angezündet. Irgendwann hörte nämlich der Regen auf, der Himmel wurde klar und wir schliefen mitten zwischen tausenden von fremden Leuten und dirket neben uns trommelten und sangen wir. Aber ich schlief gut...
Am nächsten Morgen sind wir dann auch gegen halb 8 vom Feld verschwunden, zurück nach Madrid Innenstadt und haben den Gottesdienst von einem Café aus im TV gesehen. Das war ganz gut, denn in diesen riesigen Massen wäre es während oder nach dem Godi echt schwer geworden, pünktlich wieder unser Gepäck abholen zu können. Aber es hat alles geklappt, wir waren pünktlich am Flughafen und auch relativ pünktlich wieder in Deutschland.
Und jetzt noch die letzten Schnappschüsse:
das bekommt man, wenn man einen Eiskaffee bestellt und der Kellner nicht mehr nachfragt!

Letztendlich sind wir alle gut gelandet und trotz Gegendemos und geplanten Anschlägen ist nichts passiert, ein gutes Zeichen!

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1 Kommentare

  1. Wahnsinn was du alles erlebt hast!!! Hab mit großer spannung gelesen! Hübsche bilder, besonders das mit dem Himmel hat es mir angetan=)
    LG
    www.AnnaEiswertphotographie.blogspot.com

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